Bei dieser Methode handelt es sich um eine Problemlösetechnik und Brainstorming Methode. Hier wird die “Problematik” sprichwörtlich auf den Kopf gestellt oder eine andere Perspektive eingenommen.
Hiermit bedient sich diese Methode einer Fähigkeit, welchen vielen Menschen besonders leicht fällt. Zuerst Fehler und Probleme erkennen, anstatt Ziele und Tipps zu geben. Die Methode hat das Ziel, alle möglichen Fehler zu benennen, die gemacht werden könnten. Es werden also zuerst Negativ-Ideen zur Problematik gesammelt und daraus werden Positiv-Ideen formuliert. Ich liebe diese Methode und setze sie so gerne als Unterrichtseinstieg ein!
Ziele der Methode
Durch die Methode erhalten deine Schüler:innen verschiedene Blickwinkel einer Situation, Ideen oder einem Problem und nehmen einen Perspektivwechsel vor. Neue Blickwinkel sorgen für neue Ideen und bringen deine Schüler:innen dazu, neue Wege zu beschreiten und ganz anders zu denken! Zusätzlich wird die Kreativität unglaublich stark gefördert. Das kann ich dir aus meiner eigenen Erfahrung sagen 🙂
Hier habe ich ein paar Unterrichtsbeispiele für dich:
Unterrichtsbeispiele
Beispiel 1:
Fragestellung: Wie wird unsere Theateraufführung ein voller Erfolg?
Kopfstand-Fragestellung: Was können wir tun, damit unsere Theateraufführung glorreich scheitert?
Beispiel 2
Fragestellung: Wie führe ich ein erfolgreiches Kundengespräch?
Kopfstand-Fragestellung: Was können wir tun, um das Kundengespräch richtig in den Sand zu setzen?
Beispiel 3
Fragestellung: Wie kommunizieren wir ohne Missverständnisse?
Kopfstand-Fragestellung: Was können wir machen, damit unsere Kommunikation glorreich scheitert?
Beispiel 4
Fragestellung: Wie schreiben wir eine erfolgreiche Bewerbung?
Kopfstand-Fragestellung: Was können wir tun, um eine richtig schlechte Bewerbung zu schreiben?
Ablauf und analoge Vorgehensweise
Die Kopfstandtechnik kann in Einzel, Partner- und Gruppenarbeit durchgeführt werden. Du brauchst nur Stift und Papier!
So kannst du vorgehen:
- 1. Zuerst wandelst du deine ursprüngliche Frage in eine “Kopfstandfrage” um.
- 2. Deine Schüler:innen notieren in Einzel- oder Gruppenarbeit ihre “Negativ-Ideen”. Nach circa 10 Minuten werden die Vorschläge an der Tafel oder Pinnwand gesammelt und in Kategorien geclustert.
- 3. Die “Negativ-Ideen” werden wieder umgekehrt, um dadurch eine Lösung der Problemsituation zu formulieren.
Digitale Vorgehensweise
Hierfür kannst du richtig gut mit digitalen Kartenabfragen arbeiten!
Folgende Tools kann ich dir empfehlen:
- Oncoo:
- webbasiert, kostenlos und intuitiv bedienbar, keine Anmeldung notwendig
- Flinga:
- webbasiert, eingeschränkt kostenlos, Anmeldung bei L notwendig
- Mentimeter:
- webbasiert, kostenlos, intuitiv bedienbar, Anmeldung bei L notwendig
Oncoo kann ich für diese Methode sehr empfehlen!
Hier siehst du einen Screenshot aus meinem Unterricht zum Thema “Bewerbungsgespräch: Was müssen wir machen, damit das Gespräch so richtig schief läuft?
Daraus haben wir dann Aspekte für ein erfolgreiches Gespräch abgeleitet.
Differenzierung
Da deine Schüler:innen den Schwierigkeitsgrad ihrer Antworten eigenständig und frei wählen können, findet bei dieser Methode eine natürliche Differenzierung statt. Somit kann gerade in leistungsheterogenen Lerngruppen jede:r Schüler:in einen Beitrag zur Lösung oder neuer Ideen leisten!
Probier es unbedingt mal aus und ich bin sicher, dass deine Schüler:innen etwas richtig feiern würden.
Isabell